UHLDINGEN-MÜHLHOFEN 

Prita Grealy begeistert in der Alten Fabrik mit Liedern aus dem eigenen Leben

Die Australierin Prita Grealy spielt vor ausverkauftem Haus in der Alten Fabrik. Dabei mischte sie sich mitten unters Publikum.
In ihren Liedern erzählt Prita Grealy Geschichten aus dem eigenen Leben. Bild: Manuela Klaas
In ihren Liedern erzählt Prita Grealy Geschichten aus dem eigenen Leben. Bild: Manuela Klaas | Bild: Manuela Klaas

Uhldingen-Mühlhofen – Die australische Singer-Songwriterin Prita Grealy tourt zurzeit quer durch Europa. In der Alten Fabrik gab sie nach 2013 nun ihr zweites Konzert. Dass das erste gut ankam, lässt sich unschwer erahnen: der Veranstaltungssaal war am Samstag mit über 120 Zuhörern ausverkauft.

Auch in der Pause suchte Prita Grealy (rechts) das Gespräch mit dem Publikum, hier mit Gabi und Siegfried Rettich aus Salem. Bild: Manuela Klaas
Auch in der Pause suchte Prita Grealy (rechts) das Gespräch mit dem Publikum, hier mit Gabi und Siegfried Rettich aus Salem. Bild: Manuela Klaas | Bild: Manuela Klaas

Mit Akustik-Gitarre und Live-Loop-Pedal komponiert und spielt die sympathische Wahlberlinerin ihren ganz eigenen Mix aus Soul, Folk und Hip-Hop und so nennt sie ihre Musik auch “Australien Hip-Soul-Folk-Live-Loops”. Es sind emotional dichte, soulige Songs aus ihrem siebten Album “Northern Lights”, schnörkellos, ehrlich, gefühlvoll. Alles, was man über die Australierin wissen muss, erzählt sie in ihren Liedern – und in den kleinen persönlichen Geschichten, in die sie ihre Songs bettet.

Ihre Lieder handeln von unglücklicher Liebe, wie in “You did me wrong”, von der Hochzeit ihrer Schwester, für die sie mit “By your side” ein eigenes Lied komponierte und den Erfahrungen, die sie als Musikerin in lauten Hafenkneipen sammelte. Heute sagt sie, dass diese Auftritte ein gutes Training waren und so widmet sie den Hafenarbeitern in ihrer Geburtsstadt Perth mit “Wharfie” eine eigene kleine Hymne.

Grealy spricht über ihre Leidenschaft für guten Whiskey, dass sie mit Freunden gerne und ausgiebig feiert und – was ihr als gebürtige Australierin besonders gefällt – über die Jahreszeiten in Berlin. Aber Grealy besingt nicht nur ihr eigenes Leben, in “My home” thematisiert sie die Inhaftierung der Flüchtlinge, die in den 1990er-Jahren als Boat People nach Australien kamen. Ein weiterer Song handelt von den Aborigines und Grealy erzählt, dass die australischen Ureinwohner in der Schule früher nie ein Thema gewesen seien, was sich nun jedoch geändert hätte.

Bei allem bindet sie die Zuhörer ein, fordert immer wieder zum Mitsingen, Fingerschnipsen und Tanzen auf. In der Pause mischt sie sich unters Publikum und kommt dabei auch mit Gabi und Siegfried Rettich aus Salem ins Gespräch. Beide sind von Grealys Musik und ihrer Ausstrahlung begeistert: “Sie wirkt authentisch, hat eine kehlige, wunderschöne Stimme und agiert sehr publikumsnah. Eine Sängerin zum Anfassen, große Klasse.”