Prita Grealy

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New Article from Cafe Erlesenes Show – Bremen

Die australische Sängerin Prita verzückt im „Erlesenes“ – 26.08.2013

Allein ein kleines Folk-Orchester
Von Alexander Bösch

“Have it yourself a little kuschelig”, rät Prita Grealy aus Australien in ihrem sympathischen Sprachenmischmasch den Gästen im Wesercafé “Erlesenes”. Und dann zeigt sie, was sie mit “Australian Hip Soul Folk Live Loops” meint.

Photo (c)Kosak

Vegesack. Die Gäste haben es sich im Café längst auf plüschigen Sofas oder an ovalen Kaffeetischen gemütlich gemacht. Inmitten von nostalgischen Lampen, anheimelnden Bücherregalen, urigen Hirschgeweihen und vergilbten Bildern wähnt sich der Konzertbesucher irgendwo zwischen einem 50er Jahre-Damenkränzchen und einem avantgardistischen Club.

Mit ihrer warmen, bluesigen Stimme erinnert die Wahlberlinerin Prita mitunter an Songwriterinnen wie Norah Jones und Katie Melua. Zum besonderen Hörerlebnis trägt das von der Australierin genutzte Loop-Pedal bei. Mit einem digitalen Sampler, den die Sängerin mit einem Pedal bedient, werden während des Auftritts aufgenommene Gesangsspuren oder Beatbox-Laute immer wieder gedoppelt und neu eingespielt. Das verblüffende Ergebnis: Der Zuschauer hat den akustischen Eindruck eines kleinen Orchesters samt Begleitchor, einer “One Woman Folkband”.

“Alles, was Sie heute hören, ist live gesungen”, versichert die Gitarristin, die ihre Musikrichtung als “Australian Hip Soul Folk Live Loops” bezeichnet. Birgit und Wolfgang Lucht, an diesem Abend im “Erlesenes” zu Gast, haben Prita bereits in Quelkhorn gesehen. “Ich hatte sofort Gänsehaut, sie ist so authentisch und unprätentiös” schwärmt Birgit Lucht.

Mit Einblicken in ihr Privatleben und Anekdoten verstärkt die Australierin den intimen Clubcharakter. So habe sie “By your side” anlässlich der Hochzeit ihrer Schwester geschrieben. “You did me wrong” hingegen wird eingeleitet als ein typischer “Break-up-Song”, in dem eine gekränkte Frau nach Herzenslust dem Ex-Liebhaber die Schuld für die zerbrochene Beziehung in die Schuhe schieben könne. Privat hat die Sängerin in ihrer Wahlheimat Berlin indes ihr Glück gefunden. “Er hat mir in der U-Bahn Schokolade angeboten. Erst war ich misstrauisch, aber dann hab ich welche genommen”, berichtet Prita von den ungewöhnlichen Avancen. Im Titel “Subway Love” wurde die denkwürdige Liebesanbahnung festgehalten.

In der Pause freuen sich die Gäste am geselligen Gewusel vor dem Café. Jürgen Scharringhausen begrüßt die Wiederbelebung der Alten Hafenstraße. “Bevor es Querelen mit den Anwohnern gab, war das hier ja mal belebt wie im Viertel, das haben viele vergessen”, erinnert sich der Feinkosthändler. Sängerin Prita erzählt unterdessen von trinkfesten Schiffsarbeitern in ihrer Heimatstadt Freemantle und von ihrer Zeit auf einer Jacht, als sich ihre Hoffnung auf ein abenteuerliches Leben auf hoher See darin erschöpfte, immer wieder das Deck schrubben zu dürfen. Verpackt in eingängige Gitarrensongs, können die Gäste diese “Prita-Vita” gleich noch einmal musikalisch durchleben.

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